Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf
Die Geschichte der Wehr beginnt im Jahre 1836, als von der Gemeinde Walsdorf bei der Firma Kübel in Bayreuth eine vierrädrige Spritze für den Betrag vom 2100 RM gekauft wurde, was für die damalige Zeit eine gewaltige Leistung war. Dieser Grundstock wurde dann durch den Kauf von 100 Feuereimern aus Leder, von Steigleitern, Helmen, Blusen, Gurten und Schläuchen erweitert, so dass bis kurz nach der offiziellen Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf“ am 6. Februar 1876 insgesamt schon 3510 RM für sie ausgegeben worden waren. Selbst die „Satzungen und Dienstordnungen für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf“ lagen 1876 schon gedruckt vor. Der spätere langjährige Schriftführer Emanuel Silbermann hat auf seinem Exemplar, das als einziges noch erhalten ist, vermerkt:“ erhalten, den 21. Mai 1876“.
Wer den eigentlichen Anlaß zur Gründung der hiesigen Feuerwehr gegeben hat, läßt sich natürlich nicht mehr genau feststellen. Vielleicht war es auch nur die Tatsache, dass um 1860 herum die Zahl der Brände im Regierungsbezirk erheblich zugenommen hatte, wie aus den Akten des Bamberger Staatsarchivs hervorgeht. Oder war es eine Ministerialentscheidung von 1869, in der den Gemeinden nahegelegt worden war, „zweckmäßige Feuerlöschordnungen zu erlassen, ausreichende und brauchbare Feuerlöschgeräte zu beschaffen und Feuerwehren zu errichten“. Die Polizeibehörden waren damals außerdem angewiesen worden, solche Gründungen „thunlichst“ zu fördern. Jedenfalls hat sich der Bestand an Wehren von 1869-1874, also innerhalb von nur5 Jahren, im ganzen Regierungsbezirk Oberfranken von 46 auf bereits 246
Neben diesen Möglichkeiten könnte auch ein Geldgeschenkangebot der Mobiliar-Feuerversichung der eigentliche Auslöser für die Gründung einer regulären Feuerwehr in der Gemeinde Walsdorf gewesen sein, denn wie sonst sollte der nachstehende Beschluss des Gemeinderates von Walsdorf vom 21. November 1875 ausgelegt werden:
„...Endlich wird auf Grund einer Zuschrift der General-Agentur der Münch. u. Aachener Mobilar-Feuer-Versich.Gesellschaft vom 16. ds., wonach der hiesigen Gemeinde zur Anschaffung von Feuerwehr-Requisiten die Summe von 100 M. angeboten wird, beschlossen, die Bildung einer Feuerwehr im hiesigen Orte unverweilt in Angriff zu nehmen und zur Ausführung zu bringen. Das Geschenk der General-Agentur selbst wird mit Dank angenommen und es soll die daßfallsige Erklärung sofort an die General-Agentur abgesendet werden.
Wegen eines weiteren Zuschusses aus der Distriktskasse soll demnächst ein Gesuch an das K. Bezirksamt Bamberg II gerichtet werden.“
Aufgrund dieses Beschlusses erfolgte dann wohl die Anmeldung der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf beim Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband in München, in dessen Grundliste die Eintragung unter dem 6. Februar 1876 erfolgte. Dieses Eintragungsdatum gilt als offizieller Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf.
Inoffiziell hat es eine „Feuerwehr Walsdorf“ schon vorher gegeben, zumindest liegt ein fein säuberlich handgeschriebenes und vom damaligen Bürgermeister Lotter unterzeichnetes „Mitglieder-Verzeichnis“ der Feuerwehr in Wallsdorf vom 22. Dezember 1870 vor, in dem 18 Steiger, 70 Spritzenmänner (einschl. 3 Spritzenmeister) und 18 Retter oder Ordnungsmänner, insgesamt also 106 Leute eingetragen sind.
Der erste damalige Kommandant war Andreas Herzog (der Vater des langjährigen Walsdorfer Bürgermeisters Gustav Herzog), der dieses Amt von 1876-1893 ausübte. Er vereinigte in seiner Person daneben auch noch die Ämter des Vorstandes, des Schriftführers und des Kassiers für den gleichen Zeitraum. Da gemäß der Satzung alle 3 Jahre Wahlen stattzufinden hatten, wurde Herzog demnach 6 mal hintereinander für die genannten Funktionen gewählt, bzw. ist jeweils in diesen Ämtern bestätigt worden. Am 23.2.1895 ist er als Mitglied des Feuerlöschdirektoriums verstorben (er war zu jener Zeit auch Bürgermeister der Gemeinde Walsdorf und gehörte daher gemäß § 48 der Distriktpolizeilichen Vorschriften diesem Gremium pflichtgemäß an).
Erst bei der Wahl am 18.2.1894 wurde diese Ämterhäufung in einer Person um 1 Position vermindert. Es wurde hier erstmals ein eigener Schriftführer, Emanuel Silbermann, gewählt, der diese Funktion auch über 2 Jahrzehnte, nämlich bis 1914 ausübte.
Dem Kommandanten Andreas Herzog folgte für 2 Wahlperioden, von 1894-1900 der Rottmeister Adam Lotter, der daneben auch noch die Funktionen des Vorstandes und Kassiers innehatte.
Vom Jahre 1900 an kommandierte der Müllermeister und spätere Privatier Andreas Schmidt die Walsdorfer Wehr bis gegen Ende des 1. Weltkrieges. Er hatte bis zum Jahre 1904 immer noch 3 Funktionen in seiner Person vereinigt, nämlich Kommandant, Vorstand und Kassier. Erst bei der Wahl am 17.1.1904 wurde die Funktion des Kassiers abgegeben und dem Adjutanten Johann Ott mit übertragen. Die Funktionen des Kommandanten und Vorstandes blieben bis Ende des Jahre 1912 in einer Person weiterhin vereinigt.
Erst bei der Wahl am 1.1.1913 wurden die Ämter: Kommandant und Vorstand getrennt und der Bürgermeister Gustav Herzog zum Vorstand gewählt, der diese Funktion bis zum 25.5.1930 ausübte.
Nach dem 1. Weltkrieg tritt dann erstmals in einem Einladungsschreiben zu einer Übung unter dem Datum 27.7.1919 der Gemeindediener Friedrich Marr als Kommandant in Erscheinung, der dieses Amt von 1919-1937 begleitete. Friedrich Marr war für die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen als Feuerwehrkommandant eine bekannte und etwas eigenwillige Person, der vor allem anläßlich eines Brandes wegen angeblicher Äußerungen etwas ins Zwielicht der Behörden geriet. Für über 40jährige Dienstzeit (Eintritt in die Walsdorfer Wehr am 25.2.1894) wurde er mit Schreiben und Urkunde des Bayer. Landesfeuerwehr-Verbandes in München vom 14. Mai 1937 durch den Landesbranddirektor mit dem „Verbandsehrenkreuz in Blauemaille mit Bekrönung“ nach seinem Ausscheiden ausgezeichnet.
Wie wichtig die Feuerwehr für Walsdorf war, zeigte sich bei einem Großbrand am 7.10.1929 im sog. „Stirnweiß-Viertel“, wo mehrere Wohn- und Wirtschaftsgebäude einem Feuer zum Opfer fielen und über 3 Tage hinweg nicht nur die Walsdorfer sondern auch Nachbarwehren und die Bamberger Wehr eingesetzt waren.
Großbrand des Anwesens der Brauerei Stirnweiß 1929
Von hier aus weisen die vorliegenden Aufzeichnungen gewisse Lücken auf, vielleicht auch deswegen, weil die Feuerwehr im sogenannten „3. Reich“ in ihrer Rechtsform einen anderen Status bekam. Sie wurde aus ihrer früheren Rechtsform als „Verein“ gewissermaßen entlassen und als „öffentliche Feuerwehr“ der Feuerlöschpolizei eingegliedert und damit als Bestandteil der Polizei und als solche der Ortspolizeiverwaltungen, d.h. dem Bürgermeister unterstellt. „Die neu aufzustellende Freiwillige Feuerwehr ist eine straff organisierte Hilfspolizeitruppe. Die Vereinsfeuerwehren haben damit ihr Ende gefunden“ heißt es in einer Verfügung des Landrats von Bamberg vom 10.6.1941.
Den Unterlagen zufolge wurde zum Nachfolger des Kommandanten Friedrich Marr der seinerzeitige Zugführer Heinrich Mahr als Kommandant ernannt. Er befehligte die Wehr von 1937 bis zu seiner Einberufung im Jahre 1944.
Vorstand der Wehr nach dem Rücktritt von Bürgermeister Gustav Herzog war vom 25.5.1930 bis 15.2.1934 der Bauer Johann Koch. Nachfolger im Vorstand wurde bei den auf Anordnung des Bezirksamtes angesetzten Neuwahlen am 15.2.1934 der 2. Bürgermeister Oberförster Wilhelm Bomhard, ein Mann, der seine Aufgabe sehr ernst nahm. Er übte dieses Amt bis Kriegsende 1945 aus.
Die Unterlagen sind nunmehr durch Kriegszeit und der „allgemeinen Demoralisierung“ unmittelbar nach Kriegsende wieder lückenhaft, so dass die exakte Kommandonachfolge datengenau nicht nachvollziehbar ist. Vielleicht war nach der Einberufung des Kommandanten Heinrich Mahr gegen Ende des 2. Weltkrieges auch gar kein offizieller Feuerwehrkommandant vorhanden. Die Wehr war ja durch die ständigen Einberufungen zum Kriegsdienst von einsatzfähigen männlichen Einwohnern entblößt, dass für die Jahre 1944-1945 eine weibliche Feuerwehr zur notdürftigen Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft ins Leben gerufen wurde. Diese bestand aus 2 Gruppen junger Damen zu je 10 Personen. Sie wurden ausgebildet an dem vorhandenen Gerät von dem Brandmeister Kaspar Höppel aus Lisberg und standen unter dem Kommando von Anna Mahr, heute Frau Faßold. Sie brauchten zum Lob nur „üben“ und hatten keinen „Einsatz“ zu bestreiten.
Der im Frühjahr 1939 aufgestellte „Sicherheits- und Hilfsdienst (Feuerwehr im Kriegsfall)“, der listenmäßig aus 25 überalterten männlichen Personen bestand, wäre alleine nie in der Lage gewesen, einen Brand einigermaßen zufriedenstellend zu bekämpfen.
1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf nach dem 2. Weltkrieg war Johann Schlapp, der diese Funktion etwa von 1945-1947 ausgeübt haben dürfte.
Sein Nachfolger im Kommando wurde Gottfried Scheidig. Er kommandierte die Wehr bis zum 18.9.1949. Hier wurde er in der an diesem Tage von dem damaligen Vorstand Walter Köhlerschmidt einberufenen ordentlichen Versammlung der FF Walsdorf zum Kommandanten zwar wieder gewählt, erklärte aber nach der Wahl seinen Rücktritt. Sein damaliger Stellvertreter, der Schlotfeger Josef Tagger, erklärte sich zur Kommandoübernahme bis zu einer neu anzusetzenden Neuwahl bereit.
Diese fand am 18.12.1949 statt und Josef Tagger wurde offiziell als Kommandant bestätigt. Er übte diese Funktion bis 29.7.1951 aus. Sein Stellvertreter wurde Heinz Wewetzer.
In diese Zeit fällt jetzt das 75jährige Jubiläum der FF Walsdorf, das irrtümlicherweise im Sommer 1949 gefeiert wurde. Man ging seinerzeit davon aus, dass die Wehr im Jahre 1874 gegründet worden sei, wie übrigens auch auf der nach dem 2. Weltkrieg wieder beschafften Standarte eingestickt ist. Es liegen über dieses Jubiläum zwar keine Berichte vor, lediglich handschriftliche Notizen über den geplanten Ablauf vom seinerzeitigen Vorstand Walter Köhlerschmidt; dieses Jubiläum ist aber den heute Lebenden zum Teil noch in Erinnerung.
Eine völlig neue Ära in der Walsdorfer Feuerwehr begann mit der Neugründung des „Vereins Freiwillige Feuerwehr Walsdorf“ am 29.7.1951 im Saal der Brauerei Stirnweiß. Diese Vereinsgründung war das Ergebnis einer über einen längeren Zeitraum andauernden Meinungsverschiedenheit und Unzufriedenheit innerhalb der Feuerwehr wegen nachlassender Dienstbereitschaft. Diese war mitverursacht durch die „allgemeine Demoralisierung“ unmittelbar nach Kriegsende und die Unwilligkeit zum Feuerwehrdienst.
Bei dieser Vereinsgründung wurde gleichzeitig eine, den damaligen Vorschriften entsprechende Satzung angenommen und damit der Feuerwehr wieder eine Rechtsgrundlage gegeben und gemäß dieser Satzung auch ein neuer „Verwaltungsrat“ gewählt.
Vorstand wurde Christian Habenstein, der dieses Amt über 30 Jahre bis zu seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen am 13.1.1985 begleitete. Die Mitgliederversammlung ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Kommandant wurde Heinz Wewetzer, der diesen Posten verantwortungsvoll über 25 Jahre bis zum 7.11.1976 ausübte. Aufgrund seiner Verdienste, die er sich beim Wiederaufbau der Walsdorfer Feuerwehr nach dem 2. Weltkrieg erworben hatte, wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt.
Ausbildung mit alter TS 8 von den Amerikanern
Doch nun zurück zur Ausrüstung. 1962 war es dann soweit, dass die von den US-Truppen zurückgelassene TS 8 ihre Dienstfähigkeit aufgab. Am 18.6.1962 informierte Kommandant Wewetzer den Gemeinderat über die Misere im hiesigen Feuerschutz und ersuchte, zur Aufrechterhaltung desselben um die Beschaffung einer Leihmaschine besorgt zu sein, bis ein Ersatz für die bisherige TS 8 vorhanden ist.
Der Gemeinderat reagierte damals sehr rasch und schon 4 Wochen später am 13.7.1962 wurde der Bürgermeister ermächtigt, bei der Fa. Paul Ludwig in Bayreuth einen Kaufvertrag über eine neue TS 8/8 mit Zubehör im Werte von ca. 12.000,-- DM zu unterzeichnen.
Unterstellplatz der TSA im Leichenhaus
Die ungenügende Belüftungsmöglichkeit und Enge des Gerätehauses führten teilweise zu Zündschwierigkeiten der TS 8/8, so dass diese vorübergehend im Untergeschoß des 1962 neu erbauten Leichenhauses untergestellt werden musste. Natürlich kein idealer Zustand. Die Folge war der Ruf nach einem ausreichenden Geräteraum. Verschiedene Varianten über Platzfrage und Gestaltung wurden diskutiert. Im Laufe des Jahres 1966 bahnte sich dann durch die Zukaufmöglichkeit des ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens Mack im unmittelbaren Anschluß an das alte Gemeindehaus in Verbindung mit einem Tausch der ebenfalls unmittelbar angrenzenden Trapp-Scheune die ideale Standortgelegenheit an. Planung und Finanzierung wurden in die Wege geleitet und am 30.11.1969 konnte das neu erbaute Feuerwehrgerätehaus mit Trockenturm und Schulungsraum feierlich seiner Bestimmung übergeben werden.
Die Gemeinde hat sich diese Investition rund 165.000,-- DM kosten lassen.
Altes Spritzenhaus
Feuerwehrhaus erbaut 1969
Damit sich die Freiwillige Feuerwehr Walsdorf zu der lang ersehnten Einweihung ihres Gerätehauses auch im äußeren Ansehen entsprechend präsentieren konnte, wurde die gesamte Wehr mit blauen Uniformjacken und Mützen ausgestattet.
Im Jahr 1976 kann die Freiwillige Feuerwehr Walsdorf ihren 100. Geburtstag unter der Schirmherrschaft von MdL Philipp Vollkommer begehen. Höhepunkt dieses Festes war die Segnung bzw. Weihe der neuen Fahne, die sich die Wehr aus eigenen Mitteln beschafft hatte. Dieses Symbol wird in einem eigens hierzu beschafften Fahnenschrank im Schulungsraum des Gerätehaues aufbewahrt.
Fahne mit Ortsmotiv - angeschafft zum 100 jährigen Bestehen 1976
Ab Herbst 1976 werden im Gemeinderat Beratungen über die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges (LF 8) aufgenommen. Bereits 1 Jahr später, im Oktober 1977 wird dann das neue Fahrzeug bei der Fa. Magirus in Ulm selbst abgeholt. Die feierliche Übergabe an die Wehr erfolgte am 23.10.1977 im Rahmen der Brandschutzwoche. Das neue Löschgruppenfahrzeug war u.a. auch mit schwerem Atemschutz ausgerüstet und machte die Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern erforderlich.
Übergabe LF 8 im Jahre 1977
Am 7.11.1976 wird der damalige stellvertretende Kommandant Walter Hofmann zum Kommandanten gewählt und auch bei den folgenden Wahlen in diesem Amt bestätigt, er begleitete nach dem Rücktritt von Christian Habenstein auch das Amt des Vorstandes.
Zum stellvertretenden Kommandanten wurde Andreas Rottmann gewählt, der dieses Amt bis 1991 ausübte. In deren Amtszeit fiel dann das 110jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf, das am 19. und 20. Juli 1986 im Hof des Gasthauses „Weißes Lamm“ wiederum unter der Schirmherrschaft von MdL Philipp Vollkommer begangen wurde.
Bei den Wahlen im Jahr 1991 wurde Albert Tornau zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Walter Hofmann wurde in seinem Amt als Kommandant und Vorstand bestätigt.
lm Jahre 1996 wurde der 120. Geburtstag der Wehr mit einem Festgottesdienst gefeiert. Am Festplatz auf dem Schulgelände fand auch eine Geräteschau statt. Schirmherr war Bürgermeister Hans-Heinrich Köhlerschmidt.
Nachdem Walter Hofmann nach Erreichen der Altersgrenze das Kommando der Walsdorfer Wehr Ende 1996 und Ende 1997 auch das Amt des Vorstandes abgab, erfolgte seine Ernennung zum Ehrenkommandanten. Gleichzeitig wurde ihm für seine Verdienste um die Wehr das Deutsche Feuerwehrabzeichen in Silber verliehen.
Als sein Nachfolger im Amt des Vorstandes wurde Werner Grau gewählt.
Der bisherige stellvertretende Kommandant Albert Tornau wurde zum Kommandanten und Roland Köhler zu dessen Stellvertreter gewählt.
Beide machten es sich zur Aufgabe, die Walsdorfer Wehr mit neuem Leben zu erfüllen und es wurde kräftig die Werbetrommel gerührt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn es wurden 17 neue Feuerwehrleute gewonnen. Auch wurde am 28.05.1998 wieder eine Jugendgruppe ins Leben gerufen, in der 8 Jugendliche mit Begeisterung bei der Sache sind, was sich allein schon daran zeigt, dass die Jugendgruppe bereits im 2. Jahr nach ihrer Gründung die Bayerische Spange mit Erfolg ablegte. So kann die Freiwillige Feuerwehr Walsdorf in ihrem Jubiliäumsjahr mit Stolz eine Mannschaft von 43 aktiven Feuerwehrleuten und 9 Jugendlichen präsentieren. Gleichzeitig kann in Verbindung mit dem 125jährigen Bestehen der Wehr zum erstenmal ein Kreisjugendleistungsmarsch in Walsdorf durchgeführt werden.
In seiner Sitzung vom 3.9.1998 bewilligte der Gemeinderat die Anschaffung eines LF 8/6, da der Brandschutz durch einige Großobjekte in der Gemeinde nicht mehr gewährleistet war und das alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 den technischen Anforderungen nicht mehr stand hielt.
Am 17.12.1998 erfolgte dann die Abholung des neuen Fahrzeuges bei der Firma Magirus in Weisweil.
Dieses Fahrzeug entspricht mit seiner Ausrüstung (THL-Technische Hilfeleistung, Dreiteilige Schiebeleiter, Hebekissen, Schnellangriff >600 l Wasser>, Motorsäge, Hochleistungslüfter u.a.) den Anforderungen, die heute an eine gut organisierte Wehr gestellt werden.
Ein ereignisreicher Tag in der Geschichte der Wehr war dann der 2.5.1999. Nach einem Gottesdienst wurde bei strahlendem Sonnenschein unter großer Anteilnahme der Bevölkerung das neue LF 8/6 von Herrn Bürgermeister Hans-Heinrich Köhlerschmidt übergeben. Gleichzeitig erfolgte durch Herrn Kreisbrandrat Peter Löhlein die Ernennung von Kommandant Albert Tornau zum Kreisbrandmeister.
Übergabe LF 8/6 im Mai 1999
Im Jubiläumsjahr ist die Gemeinde Walsdorf mit ihren Feuerwehren dem Kreisfeuerwehrverband Bamberg beigetreten. Gleichzeitig wurde der Feuerwehrverein in einer außerordentlichen Versammlung in einen eingetragenen Verein umgewandelt.
Vom 22. bis 24. Juni 2001 konnte das 125-jährige Jubiläum mit einem Kreisjugend-Leistungsmarsch gefeiert werden. Schirmherr Landrat Dr. Günther Denzler.
Drei Jahre nach Erhalt des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF8/6 mit Zusatzbeladung THL unterzogen sich 4 Gruppen erstmals der Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ in Bronze.
Alle Jahre im Wechsel werden Leistungsprüfungen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ und „Technische Hilfeleistung“ durchgeführt. Es werden auch Ausbildungen, Fortbildungen, Lehrgänge „Truppmann Teil 1“, „Truppmann Teil 2“, „Maschinisten-“, „Funk-“, „Atemschutzgeräteträger-“, „THL-Ausbildung“, sowie „Erste Hilfe“ und Lehrgänge wie „Brandhaus“, „Gruppenführer“, „Zugführer“ an den staatlichen Feuerwehrschulen absolviert.
Großübung Objekt Volksschule Walsdorf: Diese Einsatzübung mit dem Bayerischen Roten Kreuz und Rettungshundestaffel nach Alarmstufe III gem. Alarmplan und Unterstützungsgruppe "Örtliche Einsatzleitung" des Landratsamtes Bamberg hieß am 24.05.2003.
Am 30.05.2003 wurde dass 5-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Walsdorf gefeiert. Während des offiziellen Teiles wurde ein Wimpel übergeben, der von dem katholischen Pfarrer Franz Stemper und dem evangelischen Pfarrer Wolfgang Stefan gesegnet wurde. Als Überraschung wurden die Jugendlichen für ihre hervorragenden Fähigkeiten im Feuerwehrdienst mit dem Leistungsabzeichen „Deutsche Jugendflamme Stufe 1" der Deutschen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Inzwischen sind auch mehrere Damen der Jugendfeuerwehr beigetreten.
Im September 2003 wurde mit dem Umbau der Wohnung des Gerätewarts im 1. Stock des Feuerwehrhauses als Schulungsraum begonnen, nachdem vom Gemeinderat Walsdorf die Übernahme der Materialkosten (einschließlich 8 Tische und 20 Stühle) genehmigt wurde. Im November wurden in Eigenregie der Feuerwehr die Mauern der alten Wohnung abgebrochen.
Am 2. Mai 2004 konnte im Rahmen einer Feier der neue Unterrichtsraum der Bevölkerung vorgestellt und kirchlich gesegnet werden. Damit verbunden war ein „Tag der offenen Tür“ mit Fahrzeug- und Geräteschau der benachbarten Wehren aus Burgebrach, Stegaurach, Erlau, Kolmsdorf-Feigendorf und der heimischen Feuerwehr. Erster Vorsitzender Werner Grau konnte zu diesem besonderen Tag eine ganze Reihe Feuerwehrführungskräfte willkommen heißen. Erster Kommandant Albert Tornau ging bei seiner Rede auf die Notwendigkeit eines Umbaus des aus den 60er Jahren stammenden Gebäudes ein. Dieser war notwendig geworden, um den gestiegenen Anforderungen einer modernen Feuerwehr gerecht zu werden.
Parkettboden, Küche, Vorhänge und die restliche Bestuhlung wurden vom Feuerwehrverein finanziert. Es wurden 650 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. KBM Tornau dankte allen Helfern und Helferinnen, sowie den Spendern und besonders der Gemeinde Walsdorf mit 1. Bürgermeister Heinrich Faatz.
KBM Albert Tornau dankte mit einem Holzkreuz, das von Pfarrer Stefan gesegnet wurde, Kreisbrandinspektor Riemer übergab eine Geldspende für die Jugendgruppe der Wehr. Kreisbrandrat Löhlein überbrachte die Glückwünsche des Landkreises Bamberg. Bürgermeister Faatz betonte, dass der neue Schulungsraum ein wichtiger Meilenstein im Leben der Walsdorfer Feuerwehr ist. Ein weiterer öffentlicher Raum steht nun zur Verfügung, in dem auch die Gemeinderatssitzungen stattfinden. Neben der Mitgliederversammlung hielt auch der Kreisfeuerwehrverband Bamberg hier schon erste Seminare ab.
Eine Schau-Übung der Jugendgruppe, die einen Brandeinsatz mit Wasserentnahme übte, rundete das Programm ab. Im Anschluss wurde kräftig gefeiert und das Feuerwehrfest fand ein würdiges Ende.
Ergänzend zum Schulungsraum konnte die Toilettenanlge am 23.03.2005 fertiggestellt werden.
Zum 2. Mal fand ein Kreisjugendleistungsmarsch am 11.06.2005 statt. Aus dem Landkreis Bamberg stellten sich 85 Gruppen, bestehend aus je vier Jugendlichen, den Anforderungen an den einzelnen Stationen. Insgesamt waren mit Betreuern und den Jugendlichen etwa 400 Teilnehmer in ganz Walsdorf und Umgebung auf der etwa 3 km langen Strecke unterwegs.
Das 130-Jährige Jubiläum der Freiwillige Feuerwehr Walsdorf e. V. fand am 30.04.2006 statt. Nach einem Festgottesdienst wurde das Jubiläum am Nachmittag mit einer Vorführung des Infomobils "Handfeuerlöscher" des Landesfeuerwehrverbandes Bayern und den "Lustigen Feuerwehr-Wettkämpfen" der Ortsvereine am Abend mit einem "Tanz in den Mai" in der Schulturnhalle gefeiert.
Anlässlich des 10 jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Walsdorf wurde am 28.06.2008 ein Gaudi-Leistungsmarsch der Jugendfeuerwehren des Landkreises Bamberg ausgerichtet an dem 73 Gruppen mit etwa 350 Startern teilnahmen. Der Festtag fand am Abend seinen Abschluss durch Unterhaltungsmusik mit den "Aurachtaler Auerochsen (AUA)", sowie dem Johannisfeuer und einem Abschlussfeuerwerk sein Ende.
Am 26.09.2008 fand in Walsdorf an der Vereinshalle eine Großübung "Unfall mit Langholzfahrzeug" zusammen mit den umliegenden Feuerwehren statt.
Bei der Dienstversammlung mit Neuwahlen von Kommandant und Stellvertreter am 14.11.2008 ging KBM Albert Tornau auf die zahlreichen Umbauarbeiten im Walsdorfer Feuerwehrhaus und die Höhepunkte bei den Großübungen der Freiwilligen Feuerwehr Walsdorf in den vergangenen sechs Jahren ein.
Nicht ohne Stolz berichtete er dabei über den hohen Ausbildungsstand der Wehr, die zurzeit aus 46 Aktiven, (darunter drei weibliche) besteht. Die Jugendgruppe mit derzeit 16 Jugendlichen engagiert sich neben der Teilnahme an Leistungsmärschen und Wissenstesten auch in der Gemeinde, zum Beispiel bei Altpapiersammlungen oder einem Infostand beim Walsdorfer Bauernmarkt. Es wurden bereits drei Leistungsmärsche der Kreisjugendfeuerwehr in Walsdorf ausgerichtet.
KBM Tornau stellte auch fest, dass die Gemeinde Walsdorf ihren Pflichtaufgaben nachgekommen ist und erwähnte als Hauptaufgabe für die Zukunft die Ersatzbeschaffung des LF8 aus dem Jahr 1976.
Als Erster Kommandant wurde Albert Tornau wiedergewählt. Der bisherige stellvertretende Kommandant stand für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung und so galt es, diesen Posten neu zu besetzen. Die Dienstversammlung wählte den bisherigen stellvertretenden Jugendwart Thomas Feulner zum neuen Stellvertreter.
Eine erste Großübung der Jugendfeuerwehren im Aurachtal der Feuerwehren Walsdorf, Erlau, Mühlendorf, Stegaurach und Höfen-Waizendorf fand am 22.05.2009 statt. Das Übungsprojekt war ein Vollbrand des Sportlerheimes in Waizendorf.
Nach langem Bemühen des Kommandanten KBM Albert Tornau kam es endlich zur Errichtung einer 70 km/h–Beschränkung im Bereich des Unfallschwerpunktes im Wald auf der Staatsstraße 2279 Walsdorf - Steinsdorf gekommen ist.
Zwei schwere Schicksalsschläge musste die Feuerwehr im Jahr 2010 verkraften, in dem 2. Aktive Feuerwehrkameraden und Funktionsträger in der Vorstandschaft verstorben sind.
Nach dem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ will die Freiwillige Feuerwehr Walsdorf die Zukunft mit ihren neuen Herausforderungen meistern und hofft, dass sich weiterhin junge Leute bereitfinden, Dienst in der Feuerwehr zum Wohle der Mitmenschen zu leisten.