Technische Hilfeleistungsübung
Am Montag, dem 28.09.2015, wurde ein Verkehrsunfall mit einem Auto und einem Radlader simuliert.
Angenommen wurde, dass das Auto dabei die Vorfahrt des Radladers übersah und die Palettengabel sich auf der rechten Fahrzeugseite in das Auto bohrte. Das Auto wurde von der Fahrbahn in einen Graben geschoben, so dass die rechte Seite des Fahrzeuges nicht mehr zugänglich war. Die zwei Insassen, die noch ansprechbar waren, wurden dabei eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden.
Zum Einsatz kamen das LF 6/8 (42/1), MLF (47/1), sowie das MZF (11/1). Unterstützt wurden wir von der Löschgruppe Kolmsdorf mit ihrem TSF (44/1). Nach Erkunden der Lage wurde der Befehl zum Aufbauen von Spreitzer und Schneidgerät gegeben, da ein Zugang ins Auto ohne technische Hilfe nicht möglich war. Ebenso wurde Licht benötigt, da es bereits zu dunkeln begann. Hierzu wurden die zwei Lichtmaste der beiden Fahrzeuge LF 8/6 und MZF sowie die beiden tragbaren Lichtmaste der Fahrzeuge verwendet. Mit diesen Geräten konnte so eine optimale Ausleuchtung von vier Seiten ermöglicht werden.
Nachdem mit dem Federkörner die Scheibe der Fahrerseite geöffnet wurde, wurde mit dem Spreitzer die Fahrertür entfernt. Danach konnte der Fahrer aus dem Fahrzeug befreit werden.
Die Rettung des Beifahrers gestaltete sich jedoch etwas schwieriger, da hier die Gabeln des Radladers im Weg standen. Es wurde entschieden, dass das Dach entfernt werden muss, um so die Person mit dem Spineboard nach hinten und oben zu retten.
Mit dem Schneidgerät wurden zuerst die A-Säulen durch trennt. Bei der Frontscheibe kam die Akku-betriebene Säbelsäge zum Einsatz, die ihre Arbeit zu aller Zufriedenheit erledigte.
Bei den B-Säulen gab es nun ein Problem. Konnte die B-Säule noch auf der Fahrerseite mit dem Schneidgerät durchtrennt werden, fehlte auf Grund der Radladergabel der Platz um hier mit dem Schneidgerät zu arbeiten. Auch hier kam wieder die Akku-betriebene Säbelsäge zum Einsatz.
Das entfernen der Heckklappe und das Durchtrennen der hinteren Holme war dann nur noch Routinearbeit, so dass dann das Dach entfernt werden konnte. Nun konnte der Beifahrer aus dem Fahrzeug gerettet werden.
Zu Beginn der Rettungsmaßnahmen wurde festgestellt, dass der Radladerfahrer nicht mehr an der Unfallstelle anwesend sei. Man vermutete, dass er sich in der nahen Umgebung noch aufhalten könnte. Nachdem genügend Kameraden an der Unfallstelle waren, wurde ein Suchtrupp mit der Wärmebildkamera los geschickt, der
aber erfolglos blieb.
Nachdem alle Geräte wieder auf den Fahrzeugen verstaut waren, bedankte sich Kommandant Thomas Feulner noch bei allen teilnehmenden Kameraden / innen für die gelungene Übung. Nur, wenn man an einem reellen Objekt üben kann, ist man für den Ernstfall gerüstet.